Christian von Götz
Mazeltov, Rachel'e (UA)
OPER KÖLN
UA: 6. Juni 2021
Inszenierung: Christian von Götz
Musikalische Leitung: Rainer Mühlbach
Ausstattung: Pascal Seibicke
Instrumentierung: Ralf Soiron
Licht: Andreas Grüter
Dramaturgie: Georg Kehren
Lea, Sängerin/Ururgrossmutter Rahel, genannt Rachel'e: Dalia Schaechter
Leyser Janowski, Geiger: Dustin Drosdziok
Uroma Gisse. Claudia Rohrbach
Lea 2: Verena Hierholzer
Abraham Goldfaden/Joseph, Regieassistent: Matthias Hoffmann
Israel Teitelbaum: Stefan Hadzic
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"Es ist der großartige, zu Tränen rührende Höhepunkt der musikalischen Farce von Christian von Götz, wenn nach durchfeierter Pessach-Nacht die alte Lea 'Isoldes Liebestod' singt – auf JIDDISCH.“ (Die deutsche Bühne, 06/2021)
Elena Kats-Chernin/Susanne Wolf
JIM KNOPF UND LUKAS, DER LOKOMOTIVFÜHRER (UA)
KOMISCHE OPER BERLIN
UA: 3. November 2019
Inszenierung: Christian von Götz
Musikalische Leitung: Ivo Henschel
Bühnenbild/Video: Lukas Noll
Kostüme: Alfred Meyerhofer
Jim Knopf: Georgina Melville
Lukas: Carsten Sabrowski
Alfons der Viertel-vor-Zwölfte/Nepomuk/Pipapo: Dominik Köninger
Frau Waas/Frau Mahlzahn: Christiane Oertel
Herr Ärmel/Herr Tur Tur/Geier 1: Christoph Späth
Li Si: Alma Sadé
Ping Pong: Julia Domke
Kaiser von Mandala/Geier 2: Alexander Fedorov
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Jacques Offenbach/Christian von Götz
Je suis Jacques (UA)
Oper Köln
Premiere: 22. Juni 2019
Inszenierung: Christian von Götz
Musikalische Leitung und Klavier: Gerrit Priessnitz
Bühne: Dieter Richter
Kostüme: Sarah Mittenbühler
mit
John Heuzenroeder (Jacques)
Judith Thielsen (Helena)
Jongki Cho (Blaubart)
Insik Choi (Orpheus)
Matthias Hoffmann (Lindorf)
Verena Hierholzer (Olympia)
Alina Wunderlin (Marktfrau/Herminie)
Carl Maria von Weber
Der Freischütz
OPER LEIPZIG
WA: April 2023
Premiere: 4. März 2017
Inszenierung: Christian von Götz
Musikalische Leitung: Christoph Gedschold
Bühne: Dieter Richter
Kostüme: Jessica Karge
Kaspar: Tuomas Pursio
Max: Thomas Mohr
Agathe: Gal James
Ännchen: Magdalena Hinterdobler
Samiel: Verena Hierholzer
Ottokar: Jonathan Michie
Kuno: Jürgen Kurth
Kilian: Patrick Vogel
Ein Eremit: Runi Brattaberg
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"Psychologisch genau und dramaturgisch klug gearbeitet: Christian von Götz inszeniert Carl Maria von Webers FREISCHÜTZ an der Oper Leipzig." (Leipziger Volkszeitung, 5. 3. 2017)
"Keine Schlucht nirgends. Auch kein Baum. Und doch bleiben Regisseur Christian von Götz und sein Bühnenbildner Dieter Richter der Wolfsschlucht nichts schuldig." (Leipziger Volkszeitung, 5. 3. 2017)
"Regisseur Christian von Götz legt ein Meisterwerk hin!" (Bild-Zeitung, 6. 3. 17)
"Regisseur Christian von Götz schafft in seiner Sicht von Webers immergrüner Waldesromantik das scheinbar Unmögliche" (Concerti, 6. 3. 17)
"Mit vielen eigenwilligen, erkennbar aus Partitur und Libretto entwickelten Details schließt er bewußt an die Aüfführungstradition an und kultiviert doch einen ganz eigenen, heutigen Blick. In dessen Mittelpunkt steht Samiel, hioer eine Kindfrau als Gefäß für die Ängste, die verdrängte Schuld, die Abründe einer in billigen Ritualen erstarrten Männergesellschaft. Oft steht die ungemein ausstrahlungsstarke Tänzerin Verena Hierholzer von allem unbemerkt auf einer fensterbank des tritzigen Gasthauses (...) und betrachtet alles mit fühlbarer Wut und noch grösserer Verlorenheit." (Concerti, 6. 3. 17)
Friedrich Kuhlau
Lulu
Royal Opera Copenhagen
Opening night: 14th Jan 2018
Stage director: Christian von Götz
Conductor: Sébastien Rouland
Stage design: Lukas Noll
Costume design: Sarah Mittenbühler
Lulu: Gerd Henning Jensen
Sidi: Dénise Beck
Dilfeng: Henning von Schulman
Barca: Mickael Kristensen
Vela: Sofie Elklaer Jensen
Periferihme/The death: Siri Woolthorn
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"Wachgeküßt: Lulu von Friedrich Kuhlau an Kopenhagens Oper. Wie unbeschwert Christian von Götz das in Szene setzt, ist er ganz dicht bei Kuhlau." (FAZ, 17.1.2018)
Giuseppe Verdi
Rigoletto
Oper Magdeburg
GP: 22. Januar 2021
Premiere: ?
Musikalische Leitung: Svetoslav Borisov
Inszenierung: Christian von Götz
Bühne: Dieter Richter
Kostüme: Sarah Mittenbühler
Rigletto: Lucia Lucas
Gilda: Katerina von Benningsen
Herzog: Jonathan Winell
Giovanna/Maddalena: Karina Repova
Sparafucile: Johannes Stermann
Monterone: Nicholas Morris
Marullo: Marko Pantelic
Borsa: Benjamin Lee
Ceprano: Zhive Kremshovski
Ceprana: Jenny Gerlich/Uta Zierenberg
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Elena Kats-Chernin
Schneewittchen und die 77 Zwerge (UA)
Komische Oper Berlin
Premiere: 1. November 2015
Inszenierung: Christian von Götz
Musikalische Leitung: Pawel Poplawski
Bühne: Lukas Noll
Kostüme: Karin Fritz
Komische Oper Berlin Spielzeit 2015/16
Schneewittchen: Alma Sadé
Prinz: Adrian Strooper
Stiefmutter: Susanne Kreusch
Richard: Dirk Johnston
Herr Müller/Herr Meier: Carsten Sabrowski
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Berliner Morgenpost, 3.11.2015:
"Regisseur Christian von Götz lässt bis zum letzten Schluss die Ideen sprudeln"
Jacques Offenbach
Hoffmanns Erzählungen
Oper Magdeburg
Premiere: 31. 3. 2012
Musikalische Leitung: Kimbo Ishii-Eto
Inszenierung: Christian von Götz
Bühne: Ulrich Schulz
Kostüme: Carolin Roider
Bewegungscoach: Verena Hierholzer
Dramaturgie: Michael Otto
mit:
Kor-Jan Dusseljee (Hoffmann)
Lucia Cervoni (Muse/Niklas)
Martin-Jan Nijhof (Lindorf, Copelius, Mirakel, Dapertutto)
Hale Soner (Olympia)
Noa Danon (Antonia)
Undine Dreissig (Giulietta)
Kim Schrader (Andreas, Cochenille, Franz, Pitichinaccio)
Markus Liske (Nathanael, Spalanzani)
Wolfgang Klose (Schlemihl)
Verena Hierholzer (Stella)
u. A.
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"Die bildhafte, erzählerisch reiche Inszenierung entwickelt zunehmend Sog (...) und sie kulminiert in einem Finale, das den Grundkonflikt von Kunst und Leben auf überraschende Weise zuspitzt. (...) Schön gelingt es der Regie, Stella als geisterhaftes Alter Ego der drei Frauen des Dichters ins Spiel zu bringen (in stummer Rolle: Verena Hierholzer)."
(Zeitung Winterthur, 21. März 2013)
"Dem Regisseur Christian von Götz gelang mit dieser Aufführung großes Musiktheater"
(Wochenspiegel Kultur, 5.4.2012)
"Bestes Regietheater (...) viele intelligente Details (...) ein selten zu sehendes Niveau der szenischen Darstellung"
(Gerhard Wiesend, myway.de/hoffmann, 3.4.2012)
"Bizarr"
(Magdeburger Volksstimme, 2.4.2012)
"Bei von Götz verweist das Theater aufs Theater, es geht um die alte Frage vom Zusammenhang von Kunst und Leben.(...) Grundsätzlich ist es das Spielerische an der Inszenierung, das gefällt."
(Magdeburger Volksstimme, 2.4.2012)
"Mit seiner Aussage Kann die Kunst die Welt besser machen? Kann die Kunst uns besser machen? Letzteres wäre doch ein schönes Ziel avanciert er zu Sympathieträger"
(Wochenspiegel Kultur, 5.4.2012)
Wolfgang Fortner
Bluthochzeit
Oper Wuppertal
Premiere: 13. 1. 2013
"BESTE INSZENIERUNG": IN DEN KRITIKERUMFRAGEN NRW UND "OPERNWELT" 2013 NOMINIERT.
Musikalische Leitung: Hilary Griffiths
Inszenierung und Bühne: Christian von Götz
Kostüme: Ulrich Schulz
mit:
Mutter: Dalia Schaechter
Bettlerin (Der Tod): Ingeborg Wolff
Leonardo: Thomas Laske
Braut: Banu Böke
Vater der Braut: Stephan Ullrich
Frau Leonardos: Miriam Ritter
Bräutigam: Gregor Henze
Der Mond: Martin Koch
Der Dämon: Verena Hierholzer
u. A.
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„Eine der besten Produktionen der Region und Saison“
(Westfälischer Anzeiger, 16.01.13)
„Fulminanter Erfolg (...) Standing ovations für das Regieteam“
(Rhein-Neckar-Zeitung, 16.01.13)
„Jetzt läßt sich eine frappierend moderne Oper erleben, die in Christian von Götz’ virtuoser Inszenierung zu neuem, ja vielleicht erst wahrem Leben erwacht.“
(Kultur-Kenner, 16.01.13)
„Wieder einmal ein grandioser Erfolg für Christian von Götz (...) Nach zweieinhalb Stunden intensiver Tragik, durchtränkt mit surrealistischen Einfällen und Symbolismen, überbieten sich die Zuschauer gegenseitig mit Bravo-Rufen. Insbesondere und auch für das Leitungsteam.“
(Opernnetz, 15.01.13)
„(...) eine inspirierte Regie und ein engagiertes Ensemble lassen das Wagnis gelingen.“
(WDR 5, 14.01.13)
„Fulminant inszenierte Bluthochzeit von Wolfgang Fortner in Wuppertal“
(Neue Osnabrücker Zeitung, 15.01.13)
„Christian von Götz setzt das Werk auf beklemmende Weise in Szene“
(Westdeutsche Zeitung, Düsseldorf, 15.01.13)
„In der bilderstarken Inszenierung von Christian von Götz (...)“
(Westdeutsche Zeitung, Wuppertal, 15.01.13)
„Das Schicksal zweier Familien erzählt der Regisseur Christian von Götz dicht und mit expressiver Hochspannung.“
(Bergische Morgenpost, 15.01.13)
„Die Verdienste dieses auch emotional mitreissenden Theaterabends teilen sich Regie, Musik und Darsteller gleichermassen. Kongenial, daß Christian von Götz sich dazu entschieden hat, das Orchester nicht in den Graben zu verbannen, sondern auf der erhobenen Hinterbühne zu platzieren.“
(nmz online, 14.01.13)
„Das ergibt fraglos großes Theater (...). Mit einer punktgenauen Regie.“
(Theater Pur, 15.01.13)
„(...) insofern ist die Inszenierung, die jetzt in Wuppertal (...) in Regie und Bühnenbild von Christian von Götz zu erleben ist, unbedingt eine Reise wert.“
(Eleonore Büning, FAZ, 16.01.13)
„Christian von Götz schuf eine dichte, beklemmende Inszenierung, die durch ihre vielen symbolhaften Andeutungen eine spannungsgeladene, fast explosive Stimmung auf der Bühne verbreitete.“
(Neuen Merker, 15.01.13)
„Vielleicht möchte man Fortners Musik nicht im heimischen Wohnzimmer hören. In dieser Inszenierung ist sie aber durchaus packend und beschert einen großartigen Opernabend.“
(Online Musik Magazin, 15.01.13)
„Die fulminante Inszenierung von Christian von Götz“
(Westfälische Anzeiger, 16.01.13)
„Der Regisseur Christian von Götz zeigt sich als Meister der Personenführung.“
(IOCO, 13.01.13)
"Hoch konzentriert, detailreich und treffsicher führt er das engagierte, prominent besetzte Ensemble, vermittelt den Kontrast zwischen der lastenden Tristesse des Milieus und dem Freiheitsdrang der jungen Leute grandios."
(Neue Osnabrücker Zeitung, 15.01.13)
Giuseppe Verdi
Aida
Anhaltisches Theater Dessau
Premiere: 15.09.12
Musikalische Leitung: Antony Hermus
Regie/Raumkonzept: Christian von Götz
Choreographie: Gabriella Gilardi
Bühne: Britta Bremer
Kostüme: Katja Schröpfer
Aida: Iordanka Derilova
Radames: Sung-Kyu Park
Amneris: Rita Kapfhammer
Amonasro: Ulf Paulsen
Il Re: Rainer Büsching
Ramphis: Kyung-Il Ko
Bote: David Ameln
Priesterin: Cornelia Marschall
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AIDA ODER DIE UNMÖGLICHKEIT DER LIEBE IM KRIEG
Die Dessauer „Aida“ ist eine wahrgewordene Prophezeiung Anwar as-Sadats: Wenn Ägypten noch einmal Krieg führen werde, dann nur des Wassers wegen. Genau so ist es gekommen in der Inszenierung von Christian von Götz für das Anhaltische Theater Dessau, die noch zweimal – am Samstag und Sonntag – am Theater Schweinfurt zu sehen ist. In Ägypten regiert ein Diktator, gestützt auf Paramilitärs und Priester. Der Feind: Äthiopien, das Ägypten – angeblich – das Wasser des Nils abgräbt.
Die Dessauer „Aida“ ist eine wahrgewordene Prophezeiung Anwar as-Sadats: Wenn Ägypten noch einmal Krieg führen werde, dann nur des Wassers wegen. Genau so ist es gekommen in der Inszenierung von Christian von Götz für das Anhaltische Theater Dessau (...). In Ägypten regiert ein Diktator, gestützt auf Paramilitärs und Priester. Der Feind: Äthiopien, das Ägypten – angeblich – das Wasser des Nils abgräbt.
Von Götz interpretiert Verdis Paradeoper konsequent als Politdrama. Seine Botschaft: Die Völker kämen jederzeit friedlich miteinander klar, es sind die Mächtigen und die, die es werden wollen, die den Krieg brauchen. Die es ohne Krieg gar nicht gäbe. So erinnern die ersten Szenen nicht von ungefähr an das Polittheater der 1970er Jahre, das etwa die Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur anprangerte. Waffenlärm vom Band, Explosionen und Brände auf der Leinwand, davor ein gespenstisch brutales Handgemenge. Immer wieder weist von Götz mit drastischen Bildern auf den Wahnsinn des Krieges hin, am augenfälligsten aber wird er in der Szene, in der Amneris in einer grimmigen Demonstration ihrer Privilegiertheit das kostbare Gut Wasser verschwendet.
Keinerlei altägyptische Gemütlichkeit umgibt den Pharao. Feldherr Radames dient einem Unrechtsregime, das sich nur mit Gewalt, Brot (in diesem Fall: Wasser) und Spielen und plumper Propaganda („Wir sind die Guten“) an der Macht hält. Aber er gehört nun mal zum Establishment, und diese Komfortzone verlässt er nur zögerlich. Da muss ihn Aida schon ordentlich unter Druck setzen. Die Utopie einer Liebe zwischen den Kindern verfeindeter Völker funktioniert schon bei Verdi nicht, Christian von Götz wiederum führt den schlüssigen Beweis, dass es eben doch kein richtiges Leben im falschen gibt. Dass das Private immer politisch sein wird und umgekehrt. (...)"
(Mainpost, 25.04.2013)
"Die Dessauer Aida mit ihren brennenden aktuell-politischen wie auch weltwirtschaftlichen Bezügen werte ich als einen mutigen Beitrag zum kommenden Verdi-Jahr"
(Magazin "Orpheus", Nov/Dez 12)
"Von Götz' kluge Neusichtung, das Dirigat von Antony Hermus und die überirdisch schönen Stimmen lohnen jeden Besuch in Dessau."(www.deropernfreund.de)
"Geht das Konzept des Regisseurs denn auf? - Ja, das geht es. Er verlegt die Handlung in die Gegenwart in eine Militärdiktatur in Ägypten und die führt offenbar gerade einen Krieg um Wasser mit den umliegenden Staaten. Das wird als Motiv auch tatsächlich durchgehalten im Stück. (...) Wenn am Ende des Nilaktes auch Aida erschossen wird, und zum Finale im Grab (…) da ist Aida dann nur noch eine Geistererscheinung, die Imagination des Radames. Das ist sehr überzeugend und gut in die Musik hineingehört. Die Eingriffe, die der Regisseur Christian von Götz macht, haben mich überzeugt. (…) Ein Abend, der mich durchaus glücklich das Theater hat verlassen lassen. (…) Einige Buhs gab es schon, aber ich nehme mal an, daß waren diejenigen, die Elefanten und Pyramiden sehen wollten. (…) Das ist insgesamt ein runde Sache. (…) Beide Daumen hoch."
(MDR, 18.09.12, Uwe Friedrich)
"Überwältigungstheater"
(Mitteldeutsche Zeitung, 17.09.12)
"Von Götz‘ Bilder und seine ausgeklügelte Personenregie transportieren das Werk auf eine höhere Stufe (...)"
www.deropernfreund.de
«Aida» gerät in den Krieg
Eine orientalische Stadt. Rauch steigt auf, Sirenen heulen. Menschen hasten durcheinander, Wasserkanister mit sich schleppend. Eine Familie rennt vorüber. Die Frau stolpert. Mann und Kind versuchen, ihr aufzuhelfen. Bewaffnete tauchen auf, Schüsse fallen. Lachend lassen die Männer den Jungen bei den Toten zurück, nachdem sie auch ihm die Pistole an den Kopf gehalten hatten. Ein glänzendes Amulett nimmt der Junge von der Brust der Mutter, Handbewegungen deuten einen Schwur an. Über all dem steht ein Satz wie ein Fanal: "Das Einzige, um das Ägypten noch einmal Krieg führen wird, ist Wasser"- ein Zitat des ägyptischen Präsidenten Anwar al Sadat von 1979.
Als die Musik dann einsetzt, leise, flirrend, und sich ein Verdurstender vorbeischleppt, um dann an der Wasserstelle zu entdecken, dass es kein Wasser mehr gibt, ist klar: Die kriegsüberzogene Stadt ist tatsächlich Kairo, aber nicht im Rückblick auf die Zeit der Pharaonen, sondern als apokalyptische Vision. Erst langsam rückt durch die traumverloren schöne Musik von Giuseppe Verdi ins Bewusstsein, dass da kein böser Traum abläuft (…) Regisseur Christian von Götz, der sich europaweit mit verstörenden Inszenierungskonzepten ins Gespräch gebracht hat (…) zelebrierte die ganze gnadenlose Optik von Vergeltungskrieg, Folter und Mord.
Jener Knabe mit dem Amulett erweist sich nun als Radames (Sung-Kyu Park), der zu einem knallharten Soldaten herangewachsen ist und seine heimliche Liebste (samt Publikum) mit einer strahlenden und mühelos emporsteigenden Tenorstimme bezirzt. Denn er liebt Aida (Iordanka Derilova), Königstochter des Todfeindes. Sie muss Sklavendienste für Amneris (Rita Kapfhammer), die Tochter des ägyptischen Marionettenkönigs, leisten und ist ununterbrochen seelischen und körperlichen Qualen ausgesetzt. Wasserentzug, Übergießungen mit Wasser, Ertränkungsversuche. (…)
Aus dem Hohepriester Ramphis, in der dämonisch dunklen Bassgestalt von Kyung-Il Ko, wird der Anführer einer militärischen Sekte, die am Ende auch die Macht übernehmen wird, wenn der schwache König (Rainer Büsching) im rosa Hemd und mit ewiger Zigarre zwischen den Zähnen hinweggefegt wird, als die Dinge nicht mehr nach Wunsch laufen. Anders als im Libretto gibt es keine Gnade für die Gefangenen nach Radames' siegreicher Militäraktion. Sie werden erschossen und verbrannt. Und das Volk gleich mit, als es sich gegen den Terror wendet. Der Zugang zum Wasser ist zurückerobert, die Menschlichkeit wohl aber noch lange nicht. (…)
Die Menschen werden als Massen anonymisiert oder hinter Sonnenbrillen versteckt, die Kleidung verortet sie in einer der Gegenwart ähnlichen Zeit (Kostüme von Katja Schröpfer). Ein rotierender, sich dann und wann als Zentrum der Macht outender Kubus erzeugt ständige Bedrohung (…)
(Mitteldeutsche Zeitung, 17.09.12)
"(...) Ein Bruch mit überkommenden Opernkonventionen wird immer Kontroversen hervorrufen, so wurden auch in Dessau die wenigen, dafür umso lauter brüllenden Buh-Rufer, von der begeisterten Mehrheit niedergejubelt. Christian von Götz lässt seine Aida in einer nicht zu fernen Zukunft spielen, Kriege werden nicht mehr wegen des Blutes oder wegen Landgewinnung geführt, es geht einzig um Ressourcen, und im Falle von zwei Wüstenstaaten, Ägypten und Äthiopien, um Wasser. Es ist ein Krieg, der sich schon lange, mindestens aber schon 20 Jahre dahin zieht."
(www.deropernfreund.de)
Interview: Christian von Götz inszeniert Aida am Anhaltischen Theater
Corinna Nitz sprach mit dem Regisseur, dessen Markenzeichen politisches Musiktheater ist und der die menschlichen Konflikte hinter den politischen Kontroversen ausloten wird.
Herr von Götz, Sie haben "Aida" unter erschwerten Bedingungen inszeniert. Ein ganzer Probentag wurde in das Protest-Camp des Theaters vor das Kultusministerium in Magdeburg verlegt...
von Götz: Das war eine komplette Parallelhandlung. Wir haben ja schon vor den Ferien geprobt und waren im Prinzip fertig. Es waren keine erschwerten Bedingungen. Unabhängig davon war es uns natürlich ein Anliegen, dabei zu sein.
Am Donnerstag war die Generalprobe. Wie lief sie?
von Götz: Es waren viele theaterinterne Leute im Saal. Die sind natürlich sehr kritisch, aber alle waren begeistert. Ich hoffe, dass sich der Schwung nun auf das Publikum überträgt.
Schwerpunkt Ihrer Inszenierung ist die kriegerische Auseinandersetzung, weniger die Liebesgeschichte?
von Götz: Die Liebesgeschichte wird auch inszeniert, sie beruht ja auf dem Konflikt. Das zentrale Thema ist aber die Wassernot - und wie eine Steilvorlage war der Krieg, der 2010 zwischen Ägypten und Äthiopien drohte, es ging ausgerechnet um das Nil-Wasser.
Haben Sie eine Erklärung dafür, warum "Aida" in Dessau 36 Jahre nicht auf die Bühne kam?
von Götz: "Aida" ist schwer zu inszenieren und kann sehr langweilig sein. Für die Dekorationen der Aufzüge braucht man viel Geld, wenn man es konventionell macht, bei den intimen Szenen wird sonst viel gestanden. Da braucht man eine starke Idee, um die Szenen spannend zu machen. Gerade beim berühmten Triumphmarsch.
Wie lösen Sie das Problem?
von Götz: Aus dem Triumphmarsch wird ein großes Straßenfest. Die Ägypter feiern, weil sie wieder Wasser haben. Die Leute fühlen sich ja im Recht, sie holen sich das Wasser wieder, das die Äthiopier ihnen abgedreht haben. Es gibt in meiner Inszenierung viel Action. "Politisches Power-Theater" wurde sie von Ensemble-Mitgliedern genannt. Es brennt in unserer "Aida" - emotional.
(Mitteldeutsche Zeitung, 15.09.2012)
"Die stellenweise Grauen erregenden Bilder schaffen aber eine voyeuristische Lust am Sehen, die auch die Situation des Opernbesuchers beleuchtet."
(www.deropernfreund.de)
Leserbriefe und Zuschauerkommentare:
http://www.facebook.com/pages/Anhaltisches-Theater-Dessau/173927589722
Kompositionsklasse der Akademie für Tonkunst Darmstadt
Der Prinz von Jemen
Staatstheater Darmstadt (Großes Haus)
Premiere: 9. April 2011
Musikalische Leitung: Ekhart Wycik
Inszenierung: Christian von Götz
Bühne: Conrad Moritz Reinhardt
Kostüme: Ursula Kudrna
Choreografie: Sandra Klimek/Christian von Götz
mit:
David Pichlmaier
Aki Hashimoto
Lucian Krasznec
Hubert Bischof
Anja Vincken
Elisabeth Hornung
Sandra Klimek
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"Regisseur Christian von Götz findet in seiner fein und detailgenau gearbeiteten Inszenierung noch ein anderes Mittel, die unterschiedliche Herkunft von Prinz und Prinzessin zu charakterisieren. Die "Sprache" der Prinzessin ist der Gesang, die des Prinzen der Tanz, und sie müssen eine gemeinsame Ebene der Kommunikation erst finden: Im ersten Akt führt das sogar zu einem durchchoreographierten Pas de deux. Aki Hashimoto als Prinzessin tanzt selbst und bringt das Kunststück fertig, dabei auch noch ihren hochliegenden, mit Koloraturen im Zerbinetta-Format gespickten Sopranpart makellos zu absolvieren. (...)"
("Die Bühne", Juni 2011)
"Christian von Götz inszeniert einfühlsam und ausdrucksstark"
("Opernglas", Juni 2011)
Otto Nikolai
Die lustigen Weiber von Windsor
Theater Magdeburg
Premiere: 7. Mai 2016
Regie: Christian von Götz
Musikalische Leitung: Michael Balke
Bühne: Ulrich Schulz
Kostüme: Ulrich Schulz/Verena von Götz
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"Erstens: Vergessen Sie Shakespeare. Zweitens: Vergessen Sie Sir John Falstaff, jedenfalls den bei Verdi. Drittens: Vergessen Sie „komisch-phantastische Oper“, so der Untertitel von Otto Nicolais „Lustigen Weibern von „Windsor“. Machen Sie die Kehlen bzw. die Augen und Ohren weit für einen lustigen Theaterabend, ein Musical mit etwas mehr Musik aus der Mitte des 19. und etwas weniger Sound aus der späten Mitte des 20. Jahrhunderts. Christian von Götz hat es einfallsreich und mit vielen Späßen frisch gemixt. (...) ein Radel-Sauf-Mobil, ein quietschbunter Käfer, ein fahrbares pinkes Riesen-Plüschsofa und, handlungs- beziehungsweise den dicken Falstaff via Waschmaschine in die kühle Themse tragend (...) Im letzten Akt, der LSD-bunt und grünlich magisch unter einem riesigen Hanfbaum spielt (...) gelingt dem Regisseur (...) tatsächlich ein Sommernachtstraum mit Shakespeare."
Volksstimme, 9. 5. 2016
Thomas Bernhard, Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik
Wien: Heldenplatz
Hamburgische Staatsoper
Premiere: 25. April 2015
Inszenierung und Bühne: Christian von Götz
Musikalische Leitung: Volker Krafft
Kostüme: Christian von Götz/Eva-Maria Weber
Der Professor: Bert Oberdorfer
Seine Frau: Verena Hierholzer
Olga, Tochter: Ida Aldrian
Anna, Tochter: Elisabeth Haliokopoulos
Der Nachbar: Moritz Gogg
Kontrabassist: Stefan Schäfer
Percussionistin: Lin Chen
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(...) Daß alle vier sängerisch wie vor allem sprachlich und darstellerisch die Grenze zwischen den Genres mit müheloser Leichtigkeit hinter sich lassen, daß alle vier mit rückhaltloser Hingabe agieren, auch da, wo die Auseinandersetzungen zwischen den Figuren in brutaler Körperlichkeit ausgetragen werden - das macht den Abend aus. Es ist erstaunlich, welche Intensität Regisseur Christian von Götz (...) mit seinem Darstellerquartett erreicht hat - und wie leicht und ungezwungen sich diese permanente Grenzüberschreitung auch wieder ansieht. So ungezwungen, daß die drei ebenfalls auf der Bühne postierten Musiker mehrfach ins Spiel einbezogen werden können.
Deutschlandfunk, 28.04.2015
Benjamin Britten
The Turn Of The Screw
Opernhaus Magdeburg
Premiere: 02.10.10
Musikalische Leitung: Adrian Prabava
Inszenierung: Christian von Götz
Ausstattung: Lukas Noll
Governess: Noa Danon
Mrs Grose: Lucia Cervoni
Quint: Manfred Wulfert
Miss Jessel: Undine Dreißig
Flora: Julie Martin du Theil
Miles: Henning Stangl
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„Faszinierende Inszenierung von Christian von Götz“
(Magdeburger Sonntag, 12/10/10)
„Begeisterter Applaus für alle“
(Opernglas, 12/10)
„Man sollte diese Produktion unbedingt erleben!“
(aspektMagazin, Magdeburg, Nov.10)
„Die Inszenierung...gelingt mit Bravour“
(Neues Deutschland, 25.10.10)
„Raffiniert“
(Opernwelt, Dez 10)
„Christian von Götz hat zahlreiche eindrucksvolle Bilder gefunden....Eine großartige Leistung“
(Volksstimme, Magdeburg, 6.10.10)
Gioacchino Rossini
Il Barbiere die Siviglia
Oper Magdeburg
Premiere: 25. Januar 2014
Musikalische Leitung: Michael Balke
Inszenierung: Christian von Götz
Bühne: Ulrich Schulz
Kostüme: Verena von Götz/Ulrich Schulz
Figaro: Gocha Abuladze
Almaviva: Manuel Günther
Rosina: Hale Soner/Sylvia Rena Ziegler
Bartolo: Martin-Jan Nijhof
Basilio: Johannes Stermann
Marcellina: Ute Bachmaier
Fiorillo: Manos Kia
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„Jubel, was sonst!“
Pressestimmen zu „Il Barbiere di Siviglia“, Theater Magdeburg, Premiere: 25.01.14 - Inszenierung: Christian von Götz
„Du sitzt da und staunst wie ein kleines Kind, was auf einer einzigen Bühne alles in so kurzer Zeit passieren kann, grinst über das ganze Gesicht und findest Oper großartig.“
(Opernnetz, 30.01.14)
„Am Ende dieser Vorstellung wurde gejohlt wie sonst nur nach einem kultigen Musical. Irgendwie hatte man so was ähnliches auch tatsächlich gesehen. Nur die Musik von Gioacchino Rossini war entschieden besser.“
(Mitteldeutsche Zeitung)
„Von Götz öffnet nicht ein Pulverfass, sondern lässt vielmehr eines nach dem anderen hochgehen. (...) Die ganze Skala vom Johlen, Pfeifen, Füßetrampeln, Dauerklatschen bis zu stehenden Ovationen erzählt dem Bühnenteam vor allem eines: Hier ist gerade ein wirklich großer Abend gelungen.“
(Opernnetz, 30.01.14)
„Woher auch immer Regisseur Christian von Götz diese Idee hat – sie funktioniert.“
(Mitteldeutsche Zeitung, 4.2.14)
„von Götz absolut schlüssig inszeniert“
(Opernnetz, 30.01.14)
„Knallbunte, temporeiche Inszenierung von Christian von Götz, die genauso zündet wie die Magdeburger Philharmoniker. (...) Jubel, was sonst!“
(Neues Deutschland, 4.2.14)
Giacomo Puccini
Turandot
National Opera Odessa
Premiere: 22.05.10
Musikalische Leitung: Alexander Samoile
Inszenierung: Christian von Götz
Ausstattung: Lena Brexendorff
Choreographie: Verena Hierholzer
Turandot: Olga Perrier/Tatjana Anisimova
Kalaf: Valerij Benderov/Aleksey Repchinskij
Liu: Larisa Zuenko/Olena Kisteneva
Timur: Vasily Navrotskij/Viktor Shevchenko
Ping: Vasilij Dobrovolskij/Vladimir Muraschenko
Pang: Valerij Regrut/Sergey Krasnykh
Pong: Andrey Perfilov/Oleg Zlakoman
Kaiser: Sergey Krasnykh/Anatolij Kapustin
Mandarin: Vladimir Muraschenko/Ivan Fliak
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„Turandot in der Regie von Christian von Götz – das bedeutet einen neuen Impuls in der Bühnenkunst. Wir sind hier Zeuge vom Beginn eines neuen und faszinierenden Kapitels in der Geschichte des Theaters unseres Landes.“
(Odessa Daily, 24. Mai 2010)
„Die Umsetzung der sehr ausgefeilten, jeden einzelnen Sänger individuell führenden Regie von Christian von Götz hatte eine Qualität, wie sie an führenden westlichen Häusern nicht immer erreicht wird.“
(Opernglas, Juli/August 2010)
Richard Strauss
Capriccio
Edinburgh International Festival/Oper Köln
Premiere Köln: 31.05.09
Videos: 1
Musikalische Leitung: Markus Stenz
Inszenierung: Christian von Götz
Ausstattung: Gabriele Jaenecke
Gräfin: Gabriele Fontana/Camiila Nylund/Solveig Kringelborn
Graf: Ashley Holland
Flamand: Martin Homrich/Hauke Möller
Olivier: Miljenko Turk/Johannes Beck
La Roche: Michael Eder
Clairon: Dalia Schaechter/Ursula Hesse von den Steinen
Monsieur Taupe: Johannes Preissinger
Italienische Sängerin: Csilla Csövari/Katharina Leyhe
Italienischer Sänger: Benjamin Bruns/Ray Wade
Haushofmeister: Ulrich Hielscher
Tänzerin: Luisa Sancho Escanero/Birgit Mühlram
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„Die Inszenierung von Christian von Götz macht aus der Handlung ein kongeniales Spiel im Spiel (…) Bilderstark, intellektuell überzeugend, emotional bewegend, getragen von einem intensiv agierenden Solisten-Ensemble wächst da ein Opernabend, dem man sich nicht entziehen kann.“
(dacapo, 22. 6. 2009)
„Einsturz des Elfenbeinturms – Christian von Götz verleiht Richard Strauss’ Capriccio auf intelligente Weise eine politische Dimension. (...) Strauss und sein Librettist schufen ein autonomes Kunstwerk, das die reale Welt aussperren möchte. Es ist vielleicht der künstlerische Versuch, die Hölle zu überleben. Dass dies eine utopische Vorstellung bleiben muß, zeigt die Kölner Inszenierung auf faszinierende Weise.“
(Bonner General-Anzeiger, 2.6.2009)
Gerard Presgurvic nach William Shakespeare
Romeo und Julia
THUNERSEESPIELE 2015
Regie: Christian von Götz
Bühne: Ulrich Schulz
Choreographie: Carlos Matos
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Der Bund, 8.7.15:
„Schrill, schnell und berührend: Der deutsche Opernregisseur Christian von Götz inszeniert das Musical „Romeo und Julia“ als grelle, wilde Soap“ - Neue Zürcher Zeitung, 14.7.15: „Christian von Götz produziert starke Bilder...So etwas glamourös Schmissiges, garniert mit Ironie sieht man auf Schweizer Bühnen selten.“
Neue Zürcher Zeitung, 8.7.15:
„Christian von Götz produziert starke Bilder. (...) Und wenn dann die letzte Dragqueen in einem Fetzen Rosa auf das Niederhorn zustöckelt und die Bühne verlässt, erlangt man die Gewissheit, dass sich die Fahrt ins Oberland gelohnt hat. (...) Die Schlussszene entlässt die stehend applaudierenden Zuschauer mit der Hoffnung, dass die Ströme von Blut und Tränen die Familienclans einsehen lassen, (...) Hammy End im Barbyland.